Vorbereitungen
Die Vorbereitungen waren anstrengender, als ich es gedacht hatte. Schon im Vorfeld hatte ich mir überlegt, dass wenn ich schon zur Buchmesse ging, ich doch wenigstens irgendetwas mitnehmen musste. Daher packte ich insgesamt 24 kleine Päckchen mit Lesezeichen, Postkarten, Tee, Süßkram und noch so Einigem mehr!
Plan war es, dies einigen Messebesuchern einfach so in die Hand zu drücken und, falls ich angesprochen werde, natürlich auch etwas Schönes parat zu haben.
Schon zwei Wochen vor Messebeginn wollte ich diese Tüten fertig gepackt haben, ich wollte schließlich startklar sein. Das Problem dabei: Ich kam nicht dazu. Genau am Freitagabend packte ich die Überraschung dann und hatte gedacht, das dürfte sich in einer Stunde erledigt haben. Pah, von wegen! Tatsächlich saß ich da fast drei Stunden dran und ohne die wertvolle Hilfe meiner Schwester wäre es sicherlich noch länger gewesen.
Nun gut, nachdem aber alles fertig war und in meinem brandneuem Beutel verstaut war, ging es am Vorabend ab ins Bett, da der Wecker bereits um 5:30 klingelte.
Abfahrt und Hinfahrt (ein Abenteuer, auf dass ich gern verzichtet hätte)
Nachdem ich morgens aufgestanden und mich soweit fertig gemacht hatte, pochte ich darauf auch pünktlich bei Jenny anzukommen, um sie und Naomi dort abzuholen. Der Clou: Ich selbst betrachte mich als einen eigentlich sehr pünktlichen Menschen. Das sieht Jenny (mit den blond/roten Haaren) anders. Sie meinte am Vorabend, dass ich mich sowieso verspäten würde. Diese Herausforderung nahm ich an und war auch pünktlich um kurz vor Sieben bei ihr! Ha! Nimm das! :D
Naja, danach startete unsere Reise. Auf der ersten Autobahn lief auch noch alles glatt, aber als wir auf die A14 bogen, nahm das Unheil seinen Lauf. geschneit hatte es bei uns im Mitteldeutschland auch, aber nur wenige Zentimeter, wenn überhaupt. Wer dachte dann bitte daran, dass in Ostdeutschland sibirische Verhältnisse herrschten? Die Autobahnen waren kaum geräumt und mein Auto war in kürzester Zeit weiß, nur nicht vom Schnee. Mein Navi sagte uns etwa auf halber Strecke, dass die Autobahnen rund um Leipzig relativ voll waren, was wir uns, aufgrund des Samstags und der Messe ebenfalls schon gedacht hatten. Doch schlau wie die Technik ist hat sie uns eine Alternativroute über Nebenstraßen vorgeschlagen. In dem Moment klang das für uns optimal und wir verließen die Autobahn. Und genau da passierte der anstrengende Teil des Tages: Man führte uns über Straßen die so eingeschneit waren, dass wir sie nur noch anhand der Leitplanken erahnen konnten, wir fuhren durch nahezu verlassene Dörfer mit eingeschlagenen Scheiben und lernten den Winter von einer ganz anderen Seite kennen. Übrigens: Seitdem lernt Jenny den Soli mehr zu schätzen ;)
Unsere Irrfahrt durch das Nirwana ging sogar so weit und schleppend voran ( entweder 30 oder 50 km/h, oder nur schlittern), dass sich mein Navi irgendwann nicht mehr traute eine Fahrzeit zu
berechnen. So fand Naomi schnell heraus, dass es uns schon seit einer Stunde sagte, dass wir in einer Stunde ankommen würden :D
Mein persönliches Highlight aber war in einem der heruntergekommenen Dörfer, in dem wir eine Landstraße entlang fahren wollten. Ein Opa am Straßenrand hielt uns auf und sagte, dass die Straße
gesperrt sei und wir uns einen anderen Weg suchen mussten. Ich weiß nicht wieso, aber noch heute erinnert mich die Szene an Gandalf in der Herr der Ringe: "Du kannst hier nicht vorbei!"
Das Ende vom Lied: Geplante Ankunft war ganz am Anfang 9:30. Tatsächlich da waren wir dann um 11:30. Aber hey, wenigstens war der Messeparkplatz weiträumig schneefrei und man konnte nicht bereuen, keine Schneeschuhe zu haben. Dachten wir jedenfalls, aber einen Winterdienst scheint es dort nicht zu geben.
Die Messe
Endlich waren wir da!
Aber schon machte sich das nächste Problem bemerkbar. Denn auf dem Weg hatte Naomi sich die Bestimmungen der Messe durchgelesen und dort stand, dass man kein Werbematerial mit hineinnehmen durfte. Mist, wie sollte ich dann meine Tütchen hineinschmuggeln? Ich Fuchs stopfte dann meinen roten Beutel in meinen Rucksack und begrub ihn unter ganz vielen Tüten mit Proviant.
Nachdem wir dann durch die Tundra des Messegeländes zum Eingang gelaufen waren, stand auch schon der erste Check an: Die Taschenkontrolle. Ich ging hin und öffnete den Rucksack, wo die frierende und wahrscheinlich unterbezahlte Kraft ganz viel Essen anlächelte. Sie schaute sehr irritiert und fragte mich, ob ich Glasflaschen dabei hätte. Ich verneinte, sie tastete meine Tasche von außen ab und wank mich durch. Puh, das ging gut aus!
Das Erste, was wir alle drei Tagen, war die Sanitäreinrichtungen aufzusuchen. Anschließend betraten wir die Messe und versuchten uns erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Danach begann auch schon das Suchen, denn Lars und Sabrina waren da und wollten gefunden werden!
Nachdem sich die beiden uns dann angeschlossen hatten, schlenderten wir zusammen über die Messe, nahmen viele Eindrücke mit und auch ich entdeckte die ein oder anderen Bücher für mich. Auch wenn Sabi´s kurze Beinchen schnell zu protestieren begannen :D
Schluss halfen mir meine drei Damen noch dabei, die restlichen Tütchen an einige glückliche Kinder zu verteilen. Vielen Dank dafür! <3
Danach war der Messebesuch und der anstrengende Tag auch fast geschafft. Wir verabschiedeten uns und machten uns wieder auf den Weg zum Auto. Es stand ja noch eine Heimfahrt an.
Feierabend & Fazit
Glücklicherweise ging die Heimfahrt dann sehr zügig und ich konnte meine beiden Begleiterinnen schnell Zuhause absetzen. Kurze Zeit später hatte auch ich diesen sehr anstrengenden Tag hinter mich gebracht und war wirklich sehr glücklich, als mein Hintern wieder auf meinem Sofa Platz nehmen konnte. Es gibt diese Tage, da fühlt sich das gleich doppelt so gut an!
Alles in allem muss ich sagen, dass die Messe ein Erfolg war. Wir hatten alle zusammen eine menge Spaß, viele Eindrücke gewonnen und zahlreiche neue Bücher auf unseren Leselisten oder gar direkt gekauft. Sabrina und Lars verschafften sich einen Eindruck der Messe und ich fragte mich bereits auf dem Heimfahrt, wie es wohl sein würde, dort als Autor aufzutreten. Das dürfte definitiv ein interessantes Erlebnis werden!
Ich freue mich schon sehr auf die nächste Leipziger Buchmesse 2019 und wer weiß, vielleicht lohnt es sich ja mal auch in Frankfurt vorbeizuschauen, wer weiß :)
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