Freddy war zwar noch klein, aber auf das Weihnachtsfest am Ende des Jahres freute er sich riesig!
Endlich wurde es wieder kälter, aber drinnen war es warm. Es wurde wieder dunkler, aber die Lichterketten und Dekorationen erstrahlten. Die Tage wurden wieder kürzer, aber dafür gab es viel mehr leckeres Essen als im Rest des Jahres! Ja, Freddy mochte das Weihnachtsfest sehr.
Er hatte sich gerade fürs Bett fertig gemacht, denn morgen war es endlich soweit. Dann nämlich kommt der Weihnachtsmann und bringt ihm die Geschenke, auf die er schon sehnsüchtig wartet.
Glücklich und zufrieden ging er die Treppe hinab ins schön geschmückte, kleine und gemütliche Wohnzimmer. Das knallrote Sofa, das warme Licht, der graue Teppich, die Unmengen von Weihnachtsdekorationen! All das stimmte ihn glücklich. Erfreut ließ er seinen Blick schweifen, bis der kleine Freddy etwas entdeckte, das ihn ganz und gar nicht erfreute.
„Oh Nein!“, rief er aufgebracht und stürmte los. In Windeseile rannte er die Treppe hinunter in Richtung des Kamins im Wohnzimmer und betätigte den Hebel an der Seite. Dieser regulierte die Luftzufuhr, sodass das dortige Feuer schnell ersticken würde.
„Puh…“, seufzte Freddy glücklich und wischte sich den Panikschweiß von der Stirn, „Gerade noch einmal gut gegangen“
„Freddy? Was ist los?“, fragte seine Mutter, die ebenfalls alarmiert ins Wohnzimmer eilte.
„Ja, siehst du das denn nicht? Das hätte noch gefährlich werden können!“, beschwerte er sich bei ihr.
Sie aber verstand die Aufregung nicht. Hastig blickte sie sich um und entdeckte schließlich neben dem grimmig schauenden Freddy den langsam ausgehenden Kamin.
„Oh, wieso hast du ihn ausgemacht?“, fragte die Mutter ihren Sohn mit gerunzelter Stirn.
„Na, er verletzt sich doch sonst!“, rief Freddy aufgebracht.
„Wer denn?“, entgegnete die Mutter fraglich.
„Der Weihnachtsmann! Der kommt doch immer durch den Kamin ins Haus und wenn wir heute Abend das Feuer anlassen, dann verbrennt er sich und auch meine Geschenke!“, rief Freddy laut und stampfte aufgebracht mit einem Bein auf den Boden.
„Aber mein Liebling…“, entgegnete die Mutter ruhig, „Der Weihnachtsmann kommt mittlerweile durch die Tür. Du brauchst dir also keine Sorgen machen“
„Das stimmt doch gar nicht!“, rief Freddy aufgebracht, „In jeder Weihnachtsgeschichte kommt der Weihnachtsmann durch den Kamin! Mama, du darfst mich nicht mehr anlügen!“
„Aber…, Aber…“, brachte die Mutter nur stotternd hervor, bis sie beide weitere Schritte hörten.
„Ja, was ist denn hier los?“, fragte Freddys andere Mami.
„Mami, Mama hat mich angelogen! Sie sagte, dass der Weihnachtsmann durch die Tür tritt und unsere Geschenke bringt. Aber ich weiß ganz genau, dass er durch den Kamin kommt! Das ist in jeder Weihnachtsgeschichte so!“
Hilfesuchend schaute die Mutter zu ihrer Partnerin. Diese verstand den Blick, setzte ein verschmitztes Lächeln auf und beugte sich zum kleinen Freddy hinunter.
„Schatz, mach dir keine Sorgen. Ich war extra dafür heute Früh auf dem Dach und habe für den Weihnachtsmann ein Warnschild aufgestellt. Ich dachte, es wäre sicher gemütlicher, wenn wir den Kamin heute Abend brennen lassen. Auf dem Schild steht, dass er die Tür nehmen soll, da der Kamin noch an ist“
Erleichtert seufzte Freddy und rollte mit seinen Augen.
„Na, ein Glück! Ich will ja nicht, dass meine Geschenke verbrennen!“
„Und der Weihnachtsmann?“, fragte seine Mama warnend.
„Ach so, ja, dem soll es natürlich auch gut gehen“
Alle drei lachten herzlich und wenn ich mich nicht irre, dann ist Freddy noch heute sicher, dass auf ihrem Schornstein ein Warnschild für den Weihnachtsmann zu finden ist.
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